Finden Sie den richtigen Kratzbaum für Ihren Stubentiger
Seit Jahrtausenden lebt die Katze nah bei den Menschen, wurde von der Wildkatze zum Stubentiger. Dabei hat sich das niedliche Raubtier Eigenarten seiner wilden Verwandtschaft bewahrt und ein ganz eigenes Wesen entwickelt. Wer eine Katze oder einen Kater bei sich beherbergt, versteht den Spruch: „Hunde haben Herrchen – Katzen haben Personal“, vielleicht ist die Hauskatze gerade deshalb das wohl liebste Haustier der Deutschen.
Sie, als erfahrener Katzenhalter verstehen Ihre Mieze und wissen wie schlau diese ist, aber manchmal wüssten Sie gern, was in dem niedlichen Katzenkopf vor sich geht, oder? Ihnen, als Anfänger fällt es oft schwer, das rätselhafte Gebaren des neuen Hausgenossen zu deuten. Und wer noch darüber nachdenkt, ob überhaupt und welche Katzenart er bei sich aufnehmen soll, hätte wohl gern einen Ratgeber. Doch das Verhalten der Spezi Hauskatze lässt sich wissenschaftlich noch kaum erklären und jede Katze ist anders.
Obwohl, laut Heimtierverband, in deutschen Haushalten weit mehr Katzen als Hunde leben, gibt es jede Menge Studien und Wissen rund um das Thema Hundekognition, jedoch die kognitiven Fähigkeiten der Hauskatze sind relativ wenig erforscht. Wahrscheinlich führen Verhaltensforscher ihre Experimente lieber und häufiger mit Hunden durch, schließlich arbeiten diese Vierbeiner gern mit – Hauskatzen sind nicht ganz so kooperativ.
Dennoch existieren einige Erkenntnisse über die geistige Leistungsfähigkeit der Hauskatze. Die beiden Wissenschaftlerinnen Monique Udell und Kristyn Vitale Shreve von der Oregon State University haben das Wissen zusammengetragen und einen Aufsatz über die Kognitionsforschung zum Thema Hauskatze verfasst. Damit Sie ein wenig nachvollziehen können, was sich vielleicht im Katzenhirn abspielt, haben wir einige Punkte dieser Studie näher betrachtet.
Nach einer Weile des Zusammenlebens können Sie sicher das Schnurren und Miauen Ihres Stubentigers deuten. Schließlich hat die Hauskatze im Laufe der Zeit gelernt, wie sie die menschlichen Gefährten zum Futter machen oder Streicheln animieren kann. Sie hat diese Fähigkeit so perfektioniert, dass kaum ein Fremder widerstehen kann, wenn Kätzchen schnurrend und miauend um Futter bettelt.
Schon Katzenkinder äußern sich auf 9 verschiedene Arten und lernen bis zum Erwachsenenalter 16 Variationen dieser Lautäußerung zielführend einzusetzen. Zum Beispiel miauen hungrige Katzen in der Tonhöhe eines weinenden Babys. Das Forscherteam um Karen McComb hat experimentell untersucht, wie Hauskatzen Töne strategisch einsetzen. Die Tiere schnurren und miauen aber nicht nur für den Menschen, sondern kommunizieren auch untereinander auf diese Weise.
Sie lieben Ihren Stubentiger, aber fühlt er sich Ihnen auch verbunden? Vielleicht lässt sich diese Frage mithilfe der Erkenntnisse der Wissenschaftlerin Claudia Edwards beantworten, die zusammen mit ihrem Team das Bindungsverhalten der Hauskatze untersuchte. Die oben genannten Autorinnen bezogen auch diese Studie in ihren Aufsatz ein. Bei dem Experiment blieben die Versuchskatzen mal allein, mal mit dem Besitzer oder einer fremden Person zusammen in einem Raum.
Im Beisein des vertrauten Menschen zeigte sich die Katze bewegungsfreudiger und suchte mit ihm mehr Körperkontakt als mit dem Fremden. Dies lässt sich durchaus als Zeichen der Verbundenheit deuten. Andererseits empfinden Katzen wohl auch Trennungsängste, denn viele Hauskatzen zeigen sich gestresst, wenn sie von der Bezugsperson getrennt sind. Darüber hinaus belegt eine weitere Studie Katzen menschliche Stimmen unterscheiden können. Achten Sie einmal darauf, wie Ihre Samtpfote Ohren und Kopf bewegt, wenn sie die Stimmer einer Bezugsperson hört.
Überhaupt zeigt sich die Katze empfänglich für die Signale ihres Menschen, Sie haben es immer gewusst und die Forscherinnen fanden bestätigende Versuche dazu. Klar reagiert die gezähmte Wildkatze nur wenn sie möchte, doch dann folgt sie zum Beispiel dem Fingerzeig der Bezugsperson um den Futternapf zu finden. Ein anderes Experiment bestätigte, dass sich Hauskatzen in unbekannten Situationen am Gesichtsausdruck und Verhalten des Besitzers orientierten. Also wird sich bei Gefahr Ihre Angst auf die Katze übertragen und sie wird entspannt sein, wenn sie es sind.
Weitere Studien beschäftigen sich mit dem Sozialbewusstsein der Hauskatze, demnach wird das soziale Verhalten des Kätzchens in den ersten zwei bis sieben Lebenswochen geprägt. Während dieser Zeit erlernen die Katzenbabys den Umgang mit Artgenossen sowie mit dem Menschen. Demnach gilt, je mehr Kontakt die Katzenkinder mit Zweibeinern haben, desto zugänglicher werden sie.
Übrigens, selbst wenn Ihre Katze zu Hause wie ein Einzelgänger wirkt, wird sie sich im Freigang wahrscheinlich einen tierischen Begleiter suchen, mit dem Sie durchs Revier streift. Vielleicht wünscht sich Ihr Stubentiger insgeheim sogar eine Zweitkatze für Zuhause – dann finden Sie in diesem Beitrag ein paar Tipps für die Katzenzusammenführung.
Monique Udell und Kristyn Vitale Shreve berichten von einem Versuch, bei dem Schnüre an einem Futternapf befestigt wurden. Daran sollte die Katze sinnvoll ziehen, um an das Futter zu kommen. Dabei kamen die Forscher zu keinem eindeutigen Ergebnis, ein anderes Experiment bescheinigte der Hauskatze jedoch ein gewisses physikalisches Verständnis. Außerdem ist belegt, dass Miezen ein wenig von der Mengenlehre verstehen und Größenunterschiede erkennen können.
Untersucht wurde auch, wie es um die sogenannte Objektpermanenz der Katzen steht. Probieren Sie es selbst einmal aus. Zeigen Sie Ihrem tierischen Liebling ein Spielzeug und verstecken Sie es dann hinter einem Möbelstück. Die Katze wird wahrscheinlich hinterherstarren und das Objekt eventuell zurückholen, entwickelt also Objektpermanenz.
Bei einer Testreihe zeigten die Forscher der Katze einen gefüllten Futternapf, brachten diesen hinter einen Sichtschutz und entfernten das Futter. Danach zeigten sie dem Versuchstier den leeren Napf. Ob die Katze tatsächlich schlussfolgerte, wo sich jetzt das Fressen befindet oder die Versuchsanordnung den Erfolg begünstigte können die Wissenschaftler nicht sagen.
Wichtig für das Leben und Überleben eines Tieres sind die Sinne und der wohl am besten erforschte Bereich der Katzenkognition ist die Sinneswahrnehmung. Demnach ist der Geruchssinn bereits nach der Geburt ausgeprägt, denn er beeinflusst die Katzenmutter-Katzenkind-Beziehung. Das Gehör tritt erst etwa ab dem 11. Lebenstag in Aktion, dann reagieren die Katzenbabys zum ersten mal auf Töne. Etwas sehen können die Kleinen ungefähr ab dem 16. Tag ihres jungen Katzenlebens.
Allgemein ist die Hauskatze ja für das ausgeprägte Gehör und gutes Sehen bekannt; wie beiden Forscherinnen von der Oregon State University berichten, sind diese beiden Sinne auch am meisten erforscht. Gleichzeitig weisen die Wissenschaftlerinnen darauf hin, dass der Geruchssinn auch im Erwachsenenalter für die Katze eine große Rolle spielt. Schließlich erhält sie über den Geruch von Duftmarken Informationen über Artgenossen und deren Territorium, zugleich markiert die Katze beim Herumstreifen durch Spritzharnen ihr eigenes Revier.
Übrigens:
Eine andere Art des Reviermarkierens wurde in der wissenschaftlichen Arbeit von Monique Udell und Kristyn Vitale Shreve nicht berücksichtigt. Sie erkennen es an den Kratzspuren in der Wohnung. Im Wohnbereich darf die Katze keine Duftmarke setzen also markiert sie ihr Territorium durch Krallenschärfen. Laut Katzenforscherin Dr. Mircea Pfleiderer reicht deshalb ein einziger Kratzbaum nicht wirklich aus, verteilen Sie besser weitere Kratzpfosten in der Wohnung an denen sich ihr Stubentiger verewigen kann.
Weitere Artikel rund um den Stubentiger finden Sie in unserem Ratgeber.
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